Viele Menschen stellen ihre Ernährung schrittweise auf vegan um. Der Verzicht auf vertraute Lebensmittel wie Fleisch, Eier, Milch, Käse oder Sahne fällt am Anfang oft schwer. Deshalb beginnen viele zunächst vegetarisch und lassen später nach und nach Milchprodukte, Eier und Honig weg. Dieser langsame Übergang hilft, neue pflanzliche Alternativen zu entdecken und dauerhaft in den Alltag zu integrieren.
Hier findest du praktische Tipps für Einsteiger, die dir den Start in ein veganes Leben erleichtern und eine erfolgreiche Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung unterstützen:
Tipp 1
Sensibilisiere dich zu dem Thema Veganismus. Schaue dir dazu Reportagen, Dokus und Filme an wie z.B. „Dominion“, „Earthlings“, „What the health“ etc. Hier findest du eine Liste der Dokus, welche sich mit de Thema Vegan Leben beschäftigen.
Tipp 2
Überlege dir warum du vegan leben möchtest, was ist deine Motivation und Gründe? Wo stehst du gerade? Wie sieht deine aktuelle Ernährung aus? Wo möchtest du hinkommen? Was sind deine Ziele? Möchtest du sofort alles ändern oder lieber Schritt für Schritt?
Am besten erstellst du dir einen Jahres- und Wochen-Plan. Erinnerungen im Kalender oder auf dem Smartphone können dir dabei helfen dran zu bleiben.
Tipp 3
Welche sind deine Lieblingsrezepte? Schaue im Internet nach, wie du diese „Veganisieren“ kannst. Heutzutage ist es eigentlich leichter den je, da es für Vieles vegane Alternativen gibt. Du findest Lebensmittel im Supermärkten, auf den Märkten oder kannst sogar online bestellen z.B. bei Rewe * oder Vantastic-Foods *
Tipp 4
Probier doch auch mal etwas Neues. Ein Rezept, welches du noch nie gekocht hast. Vielleicht hat es eine Chance dein neues Lieblingsrezept zu werden. Viele vegane Rezeptefindest du hier bei uns. Aber du kannst auch googeln oder dich auf unserem Pinterest Kanalinspirieren lassen, dort teilen wir täglich ca. 20 Rezepte.
Tipp 5
Sei nicht traurig oder sauer, wenn du versehentlich oder auch bewusst mal etwas gegessen hast, was nicht vegan ist.
Eine Umstellung in eine pflanzliche Ernährungsform benötigt jede Menge Zeit und Geduld. Dabei sind alte Gewohnheiten schwer loszuwerden. Wenn du etwas gegessen hast, das nicht vegan war, dann mache dir Bewusst, warum du darauf Appetit verspürt hast und versuche das nächste Mal pflanzlich zu essen.
Sei stolz auf dich, denn auch wenn vieles noch nicht perfekt läuft, ist es trotzdem schon ein wichtiger Schritt nach Vorne in ein gesundes und veganes Leben.
Die Welt braucht nicht nur ein paar Wenige die perfekt vegan leben, sondern eher Millionen von deren, die nicht perfekt vegan leben, die allerdings ihr Bestes dafür geben.
Tipp 6
Lade dir eine App herunter, die dir dabei hilft vegan einzukaufen, in Restaurants essen zu gehen oder zu kochen. Dabei gibt es jede Menge Apps auf dem Markt. z.B. „Codecheck“ oder „Veganer Einkaufsguide„
Wenn du das Wort „Vegan“ hörst, denkst du wahrscheinlich zuerst an Essen. Doch Vegan bedeutet weit mehr als eine bestimmte Ernährungsform.
Themenübersicht:
Was versteht man eigentlich unter vegan?
Aspekt Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Aspekt Tierwohl und Ethik
Aspekt Kultur und Religion
Was versteht man eigentlich unter vegan?
Vegan zu leben bedeutet, auf Lebensmittel und Produkte tierischen Ursprungs zu verzichten. Im Mittelpunkt steht das Wohl der Tiere, aber auch Umwelt und Gesundheit spielen heute für viele Menschen eine wichtige Rolle.
Schon früh entschieden sich Menschen für eine rein pflanzliche Lebensweise. Früher hatten religiöse und kulturelle Traditionen einen großen Einfluss, etwa im Buddhismus oder Hinduismus. Heute stehen meist ethische und moralische Überzeugungen im Vordergrund. Es geht darum, Leid zu vermeiden und bewusster zu konsumieren.
Aspekt Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Auch das Bewusstsein für Umweltschutz ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Durch Bewegungen wie „Fridays for Future“ rückt Nachhaltigkeit wieder stärker in den Vordergrund. Dabei geht es nicht nur um Klima und Ressourcen, sondern auch um grundlegende Fragen wie Armut und Hunger.
Aktuell leben rund 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde, die Zahl steigt weiter. Mehr als 800 Millionen Menschen hungern täglich.
„Alle 10 Sekunden stirbt ein Kind unter 5 Jahren an Hunger.“
Quelle: Unicef
Die Ursachen sind vielfältig, doch ein entscheidender Punkt ist die ungerechte Verteilung von Lebensmitteln und Rohstoffen. Industrienationen beziehen große Mengen an Nahrungsmitteln und Ressourcen aus Entwicklungsländern. Vor Ort fehlen häufig finanzielle Mittel, um eine gesunde Ernährung zu ermöglichen. Zusätzlich führen Ernteausfälle, wirtschaftliche Instabilität und Klimaveränderungen zu weiteren Engpässen.
Ein oft unterschätzter Faktor ist der weltweite Fleischkonsum. Laut WWF werden Lebensmittel für rund 12 Milliarden Menschen produziert, doch ein erheblicher Teil geht verloren oder wird als Tierfutter verwendet, statt direkt Menschen zu ernähren.
Weniger als die Hälfte der weltweiten Getreideernte dient als Grundnahrungsmittel für Menschen. Der größte Anteil wird an Tiere verfüttert. Eine vegetarische oder vegane Ernährung kann deshalb dazu beitragen, mehr Nahrungsmittel verfügbar zu machen und Ressourcen effizienter zu nutzen.
Massentierhaltung ist zudem ein erheblicher Umweltfaktor. Sie verursacht hohe Mengen an Treibhausgasen und verbraucht große Mengen an Wasser und Energie.
„Der durchschnittliche Deutsche isst rund 60 kg Fleisch pro Jahr.“
Quelle: Wikipedia
Für die Produktion von 1 kg Fleisch werden etwa 15.000 Liter Wasser benötigt, dazu rund 6.450 g CO₂-Äquivalente. Für 1 kg Käse fallen rund 5.000 Liter Wasser und etwa 8.300 g CO₂-Äquivalente an.
Aspekt Tierwohl und Ethik
"Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist." – Bürgerliches Gesetzbuch
Lange Zeit galten Tiere im Gesetz als Sachen. Erst 1990 wurde mit der Einführung des § 90a im Bürgerlichen Gesetzbuch ein wichtiger Schritt gemacht: Der Tierschutz wurde in Deutschland zum Staatsziel erklärt. Zahlreiche Organisationen wie der WWF oder der Deutsche Tierschutzbund setzen sich zusätzlich für das Wohl der Tiere ein.
„Jedes Tier hat ein artgerechtes Leben verdient, ohne Leiden und Zufügung von Schmerzen oder Schäden.“
Quelle: Tierschutzgesetz
Ein großes Problem bleibt die Massentierhaltung. Dort werden Tiere auf engstem Raum gehalten, oft in Ställen ohne Tageslicht. Viele verbringen ihr gesamtes Leben in diesen Bedingungen, bis sie am Ende beim Schlachter landen. Die Lebensumstände sind häufig geprägt von Stress, Angst und Schmerzen. In manchen Betrieben werden Tiere sogar ohne ausreichende Betäubung getötet. Zudem ist der Einsatz von Antibiotika weit verbreitet. Dadurch entstehen Resistenzen, die später auch für Menschen gefährlich werden können.
Eine vegane Lebensweise richtet sich nicht nur gegen den Konsum von Fleisch, sondern bezieht alle tierischen Produkte mit ein. Dahinter steht die Überzeugung, dass Tiere für keine Form menschlicher Nutzung leiden oder sterben sollten.
Warum auch Milch, Eier und Honig problematisch sind
Viele Menschen verstehen, dass für Fleisch ein Tier sterben muss. Weniger bekannt ist jedoch, dass auch die Produktion von Milch, Eiern und Honig häufig mit Leid verbunden ist.
Für Milch wird der Mutterkuh direkt nach der Geburt das Kalb weggenommen, denn eine Kuh produziert nur dann Milch, wenn sie ein Baby bekommt. Das Kalb erhält Ersatzmilch und wird meist an anderer Stelle aufgezogen. Damit die Milchproduktion erhalten bleibt, müssen Kühe immer wieder trächtig werden. Viele der Kälber werden verkauft und landen später im Ausland oder ebenfalls beim Schlachter. Auch Kühe haben Bindungen und Gefühle, und der ständige Verlust der Kälber verursacht erhebliches Leid.
Ähnlich ist es bei der Eierproduktion. Eier sind zum Brüten gedacht. Da nur weibliche Tiere zur Produktion benötigt werden, werden männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen getötet. Zwar wurde beschlossen, dass das Schreddern männlicher Küken ab 2022 verboten werden soll, doch alternative Verfahren stehen weiterhin vor großen Herausforderungen.
Tierische Produkte gehen außerdem fast immer mit Haltungsproblemen einher. Tiere werden unter unnatürlichen Bedingungen gehalten, und das betrifft nicht nur Lebensmittel. Auch Pelze, Felle und Häute sind ein Thema. Für Luxuspelze werden Tiere gezüchtet und getötet. Gleichzeitig enthalten viele Kleidungsstücke Leder oder andere tierische Materialien. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen, aus welchen Stoffen unsere Kleidung besteht.
Tierversuche und Kosmetik
Ein besonders belastender Bereich sind Tierversuche. In Laboren werden Tiere, vor allem Mäuse und Ratten, für medizinische Forschung und wissenschaftliche Studien eingesetzt. Sie dienen als „Versuchskaninchen“ und erleben dabei häufig erhebliches Leid. Seit 1986 sind Tierversuche für Kosmetikprodukte in Deutschland verboten. Dennoch gibt es Firmen, die ihre Tests ins Ausland verlagern oder deren Zulieferer weiterhin Tierversuche durchführen. Die Kennzeichnung ist daher nicht immer eindeutig.
Zum Glück gibt es heute eine große Auswahl an veganen und tierversuchsfreien Kosmetik- und Pflegeprodukten, bei denen kein Tier leiden muss.
Aspekt Kultur und Religion
Verschiedene Länder haben unterschiedliche Essgewohnheiten, die stark von Traditionen, Klima und religiösen Vorstellungen geprägt sind. Während in Deutschland häufig Fleischgerichte auf den Tisch kommen, sieht das in anderen Regionen der Welt ganz anders aus.
In südlichen Ländern spielen Fisch, Gemüsegerichte und Pasta eine größere Rolle. In der japanischen Küche bildet Reis seit Jahrhunderten die Grundlage vieler Mahlzeiten. Historisch gab es in Japan sogar ein strenges Fleischverbot, das über lange Zeit religiös und kulturell verankert war.
Auch im Christentum finden sich Traditionen, die den Fleischverzicht beinhalten. An bestimmten Tagen wie dem Karfreitag oder früher sogar an jedem Freitag verzichtet man auf Fleisch. Der Gedanke dahinter ist das Gedenken an das Leiden Jesu.
Im Islam gelten ebenfalls klare Regeln. Nicht jedes Fleisch ist erlaubt. Im Koran steht, dass Schweinefleisch tabu ist. Historisch wurde das Schwein als unrein angesehen und das Fleisch war zudem schwer haltbar. Andere Tiere wie Hähnchen oder Rind gelten dagegen als halāl, also erlaubt.
Im Buddhismus und Hinduismus gibt es keine generelle Pflicht zur fleischlosen Ernährung, doch der Glaube an Karma und Wiedergeburt prägt das Verhalten vieler Gläubiger. Alles, was man einem anderen Lebewesen zufügt, kehrt nach dieser Vorstellung zu einem selbst zurück. Aus Respekt vor allem Leben sind Vegetarismus und teilweise auch Veganismus in diesen Religionen weit verbreitet. Tiere sollen nicht getötet oder unnötig ausgebeutet werden.
Der Hinduismus ist besonders in Indien verbreitet. Dort gilt die Kuh als heilig und wird mit besonderem Respekt behandelt.
Tiere isst man nicht – genau das ist unser Statement! Teile diese Bilder weiter und zeig allen anderen, dass Tiere nicht auf unseren Teller gehören und dass sie genauso einen würdevollen Leben verdienen wie wir!
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