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Vegane Logos und Labels

Immer mehr Menschen möchten beim Einkaufen schnell und zuverlässig erkennen, ob ein Produkt wirklich vegan ist. Gleichzeitig wächst das Angebot rasant – von Lebensmitteln über Kosmetik bis hin zu Kleidung oder Haushaltsartikeln. Doch gerade weil der Markt so groß geworden ist, kann es schwerfallen, die Bedeutung der verschiedenen Logos und Label zu verstehen. Manche Siegel sind streng kontrolliert und international anerkannt, andere wiederum stammen direkt vom Hersteller und sagen wenig über die tatsächliche Qualität aus.

Vegane Logos schaffen hier Orientierung. Sie helfen dir zu erkennen, ob ein Produkt frei von tierischen Zutaten, tierischen Hilfsstoffen oder Tierversuchen ist – oder ob weitere Kriterien wie Bio-Qualität oder Nachhaltigkeit erfüllt werden. Besonders in Deutschland spielt die Vielfalt der Kennzeichnungen eine zentrale Rolle, denn Verbraucher achten zunehmend auf Transparenz, klare Standards und unabhängige Prüfungen.

Damit du dich im Label-Dschungel besser zurechtfindest, werfen wir im Folgenden einen genauen Blick auf die wichtigsten veganen Logos in Deutschland, ihre Kriterien, ihre Unterschiede und ihre Besonderheiten in verschiedenen Produktkategorien.

Die wichtigsten veganen Logos in Deutschland

Wenn du im Supermarkt oder Online-Shop nach veganen Produkten suchst, wirst du vor allem vier Logos immer wieder sehen. Sie gehören zu den bekanntesten und zuverlässigsten Kennzeichnungen im deutschsprachigen Raum. Jedes Siegel hat eigene Kriterien, Prüfschritte und Einsatzbereiche – und genau diese Unterschiede solltest du kennen, um Produkte besser einordnen zu können.

V-Label (vegan)

Das V-Label ist das wohl bekannteste und am weitesten verbreitete vegane Siegel in Deutschland. Es wird von ProVeg vergeben und europaweit genutzt. Produkte, die dieses Logo tragen, müssen frei von tierischen Inhaltsstoffen und Hilfsstoffen sein – dazu gehören auch versteckte Bestandteile wie Gelatine bei der Weinfiltration oder tierische Fette in Aromen. Zusätzlich sind Tierversuche nicht erlaubt. Das V-Label arbeitet mit unabhängigen Prüfungen und grenzt klar zwischen zwei Varianten: „vegan“ und „vegetarisch“. Dadurch bleibt transparent, welche Anforderungen ein Produkt erfüllt und welche nicht.

Veganblume (The Vegan Society)

International sehr etabliert ist die Veganblume der britischen Vegan Society. Sie gehört zu den ältesten veganen Siegeln und wird weltweit genutzt. Die Kriterien ähneln denen des V-Labels, sodass keinerlei Tierbestandteile oder tierische Hilfsstoffe erlaubt sind. Auch Tierversuche an Produkten oder Zutaten sind ausgeschlossen. Besonders häufig findest du die Veganblume auf Kosmetik, Nahrungsergänzungsmitteln und internationalen Marken, die ihre Produkte global vertreiben.

EcoVeg / VegOrganic

EcoVeg vereint zwei Aspekte, die vielen Konsumenten wichtig sind: vegan und bio. Das Siegel wird hauptsächlich im Bereich ökologischer Lebensmittel eingesetzt und stellt sicher, dass ein Produkt sowohl pflanzlich als auch aus zertifiziertem Bio-Anbau stammt. Ein zusätzlicher Vorteil ist die besonders ausführliche Kontrolle – unabhängig, transparent und nachvollziehbar. Viele Menschen schätzen dieses Siegel, weil es über reine Vegan-Standards hinausgeht und auch ökologische Qualität gewährleistet.

PETA-Approved Vegan

Während die vorherigen Logos vor allem im Lebensmittelbereich verbreitet sind, spielt PETA-Approved Vegan vor allem bei Mode, Accessoires, Möbeln und Lifestyle-Produkten eine große Rolle. Das Siegel zeigt an, dass keinerlei tierische Materialien verwendet wurden – weder Leder, Daunen oder Wolle, noch tierische Klebstoffe oder Farbstoffe. Außerdem verpflichtet sich der Hersteller, auf tierische Bestandteile in der gesamten Produktlinie zu verzichten. Dadurch bietet das Logo besonders im Non-Food-Bereich eine wertvolle Orientierung.

Was vegan wirklich bedeutet – und was oft verwechselt wird

Bevor wir tiefer einsteigen, lohnt es sich, die wichtigsten Begriffe rund um vegane Kennzeichnungen klar voneinander abzugrenzen. Viele Logos wirken auf den ersten Blick ähnlich, und Hersteller nutzen teilweise Begriffe, die nicht geschützt sind. Das führt schnell zu Missverständnissen beim Einkauf.

Vegan

Ein Produkt ist vegan, wenn es keine tierischen Inhaltsstoffe enthält und keine tierischen Hilfsstoffe bei der Herstellung verwendet wurden. Dazu zählen auch weniger offensichtliche Stoffe wie:

  • Gelatine als Filterhilfe in Säften und Wein
  • Bienenwachs als Überzug bei Obst
  • Laktose oder Milchpulver in Gewürzmischungen
  • Tierische Fette oder Enzyme in Backwaren

Offizielle vegane Siegel prüfen diese Punkte streng. Darüber hinaus schließen seriöse Logos auch Tierversuche aus – allerdings gilt das nicht automatisch für jeden „vegan“-Schriftzug ohne Zertifizierung.

Vegetarisch

Vegetarisch bedeutet, dass Fleisch und Fisch ausgeschlossen sind, jedoch Milch, Eier und Honig erlaubt bleiben. Einige Logos – insbesondere das V-Label – unterscheiden sehr klar zwischen vegetarischer und veganer Variante, was Missverständnisse reduziert.

Für schnelle Orientierung gilt:

  • Gelb = vegetarisch
  • Grün = vegan

(je nach Logo-Version leicht abweichend, aber meist gut unterscheidbar)

Pflanzlich / plant-based

Dieser Begriff ist nicht geschützt.
Ein „pflanzliches“ Produkt kann trotzdem:

  • tierische Hilfsstoffe enthalten
  • in tierischen Fetten frittiert sein
  • Honig enthalten
  • in Betrieben mit tierischen Zutaten verarbeitet werden

Oft wird „plant-based“ eher als Marketingbegriff benutzt, z. B. für Produkte mit überwiegend pflanzlichen Zutaten, aber ohne klare Definition. Für eine sichere vegane Entscheidung genügt er nicht.

Vegan-friendly

Ebenfalls ungeschützt und oft sehr vage.
Er bedeutet meist nur: „geeignet für eine vegane Ernährung“ – aber ohne garantierte strenge Prüfung.

Wie zuverlässig sind vegane Logos und wo spielen sie eine besonders große Rolle?

Vegane Logos geben im Alltag wichtige Orientierung, doch viele Menschen fragen sich, wie verlässlich diese Kennzeichnungen wirklich sind. Die bekanntesten Siegel in Deutschland – etwa das V-Label oder die Veganblume – arbeiten mit klar definierten Kriterien und strengen Prüfverfahren. Sie kontrollieren nicht nur, ob ein Produkt tierische Inhaltsstoffe enthält, sondern prüfen auch Herstellungsprozesse, Lieferketten und die Verwendung tierischer Hilfsstoffe. Diese Prüfungen erfolgen durch unabhängige Kontrollinstanzen, was einen deutlichen Unterschied zu sogenannten Selbstauslobungen macht. Viele Hersteller nutzen eigene „vegan aussehende“ Symbole, die zwar optisch überzeugen, aber keinerlei garantierte Standards einhalten müssen. Offizielle Siegel sind daher deutlich zuverlässiger und bieten mehr Transparenz.

Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft mögliche Kreuzkontaminationen. Vegane Siegel garantieren, dass keine tierischen Bestandteile absichtlich eingesetzt werden – sie verlangen aber nicht zwingend eine komplett getrennte Produktionslinie. Das bedeutet, dass ein Produkt in derselben Anlage hergestellt werden kann wie nicht-vegane Artikel, solange die Rezeptur selbst frei von tierischen Inhalts- und Hilfsstoffen bleibt. Für Veganer ist das meist unproblematisch, für Allergiker hingegen kann es relevant sein. Auch beim Thema Tierversuche gibt es häufig Missverständnisse. Ein Produkt kann zwar vegan sein, aber dennoch Tierversuche beinhalten – außer es ist mit einem offiziellen veganen Siegel zertifiziert, das Tierversuche grundsätzlich ausschließt. Bei reinen Herstellerangaben ohne Logo gilt diese Sicherheit nicht.

Besonders wichtig sind vegane Logos in Lebensmittelbereichen, in denen tierische Hilfsstoffe nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Das betrifft vor allem Wein, Bier und Säfte, die häufig mit Gelatine, Eiweiß oder Hausenblase geklärt werden. Hier machen Logos den Unterschied sichtbar, den die Zutatenliste oft verschweigt. Auch im klassischen Lebensmittelhandel – von Backwaren bis Fertigprodukten – erleichtern die Siegel den Einkauf erheblich, da versteckte tierische Stoffe sonst schwer zu erkennen sind.

In der Kosmetikbranche sind vegane Logos ebenfalls essenziell, weil viele Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs sein können, darunter Collagen, Keratin, Bienenwachs oder Lanolin. Gleichzeitig ist hier die Frage „vegan oder cruelty-free?“ besonders relevant, denn nur zertifizierte Siegel schließen Tierversuche konsequent aus. In der Modebranche wiederum helfen Labels wie PETA-Approved Vegan zu erkennen, ob Produkte frei von Leder, Wolle, Daunen oder tierischen Klebstoffen sind – Bereiche, in denen Verbraucher ohne Siegel kaum Klarheit hätten. Auch im Haushalt, bei Reinigungsmitteln oder Non-Food-Artikeln, geben vegane Logos wichtige Hinweise, da tierische Bestandteile oft gut versteckt sind, etwa in Duftstoffen, Farben oder Klebstoffen.

So zeigen vegane Labels in allen wichtigen Produktkategorien – von Lebensmitteln über Kosmetik bis Mode und Haushalt – auf transparente Weise, dass ein Produkt wirklich frei von tierischen Bestandteilen ist. Sie machen den Unterschied zwischen Vermutung und Sicherheit und erleichtern eine bewusste, informierte Kaufentscheidung.


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